Gefühlt häufen sich die kritischen Situationen im Straßenverkehr »Radfahrer vs. motorisierter Verkehr« in der letzten Zeit. Sensibel ist man auf das Thema schon immer, Trigger für noch mehr Aufmerksamkeit war die ständige Berichterstattung in den lokalen Medien, insbesondere ein unten verlinkter Artikel über die Situation in Dresden.

★★☆★

Der ADFC hat im Jahr 2023 eine Statistik veröffentlicht, wonach Dresden die (Zitat) »gefährlichste Stadt für Radfahrer« in Deutschland in ihrer Größe (nach Einwohnern) sei.

t-online.de 7. Mai 2023

Ein Jahr später wird die Erhebung wiederholt und es kommt dasselbe Ergebnis heraus:

t-online.de 2. Mai 2024

Man muß nicht in einer Großstadt unterwegs sein, um über den Haufen gefahren zu werden. Vor ziemlich genau zwei Jahren hatte es mich – mit zum Glück glimpflichst möglichem Ausgang – auch »auf dem Dorf« erwischt. Ausgang leider auch ohne den Verursacher zu stellen. Vor zwei Jahren wie heute dachte ich, irgendwie war es in den Nuller- und Zehner-Jahren friedlicher, viele Leute kennen beide Seiten – Radfahren und Autofahren – und sind dichten Verkehr gewöhnt. Anders als »die Alten«, die kurz nach dem Krieg den Führerschein erworben hatten und in den Nuenzigern fuhren, als wären sie alleine auf der Straße. Im Affekt kaufte ich nach dem Ereignis 2022 eine Dashcam (Garmin Varia RCT716), fand die zunächst auch cool, finde aber, daß sie zuviel Strom zieht – bei sich selbst und beim gekoppelten Garmin Edge 820. Daher nutze ich davon nur die Rücklicht- und die Radarfunktion und das auch nicht konsequent. Das muß ich nochmal überdenken, denn in den letzten drei Monaten gab es drei Ereignisse, die ich als kritisch einstufe. Im letzten Fall hätte die Kamera im angeschalteten Modus prima Aufzeichnungen geliefert.

Drei Zombies

Wie erwähnt, drei Vorfälle in drei Monaten. Hier ein paar Details in umgekehrt chronologischer Reihenfolge:

  • 27. Oktober 2024, B 115 in Rietschen, Sachsen: innerorts von Wohnmobilgespann mit »Minimalabstand« überholt worden. Das Gespann ist quasi gar nicht ausgewichen, hat die durchgezogene Mittellinie auf der Straße nicht mal berührt. Die Dashcam hätte hier laufen sollen, Anzeige wäre gewiß.
  • 21. Oktober 2024, S 115 (Hauptstraße) / Einmündung K 7243 (Neudorfstraße) in Cunewalde, Sachsen: Pkw fährt aus der Neudorfstraße nach links in die Hauptstraße und gewährt Vorfahrt nicht. Der Lenker des älteren VW Polos gestikuliert noch wild, wähnt sich im Recht, während ich seinem Wagen nach rechts knapp ausweichen kann.
  • 28. Juli 2024, S 108 zwischen Lohsa und Uhyst (Spree), Sachsen: Pkw überholt anderen Pkw und schafft es nicht, den Überholvorgang erfolgreich abzuschließen, bevor der Gegenverkehr (ich) herangenaht ist. (Man befand sich nun zu dritt nebeneinander.)

Letztlich haben die drei jüngsten Ereignisse dazu beigetragen, daß es sich unsicherer anfühlt, im Straßenverkehr unterwegs zu sein. Trotz mehr gefahrenen Kilometern im Jahr 2024 sind die »Beinahe-hätte-es-geknallt«-Situationen überproportional angestiegen.

♠♠♠