Fünf Jahre bis heute
… mussten vergehen, bis man wieder mal den Klassiker zum nächstgelegenen Gipfel über 1.000 m gefahren ist. Mal fehlte die Energie, mal die Zeit, mal beides.
★★☆★
Plan
Die Route für die neunte Jeschken-Fahrt ist nichts Neues, der Hinweg entspricht der »Ur-Route« entlang der Radwege 211 und 21 durch das Böhmische Niederland und das Lausitzer Gebirge mit dem Paß am Kleinen Eibenberg (595 m; 🇨🇿 Malá Tisová).
Der Rückweg ist die ziemlich effiziente Route durch das Tal der Lausitzer Neiße und entlang der B 178 von Zittau über Herrnhut nach Löbau.
Hinweg
Wie geplant… Aus Südost weht eine leichte Brise entgegen, nichts besonderes, kann aber auf Dauer ganz schön die Körner rauben. Neue Körner in form eines Riegels gab es am Kleinen Eibenberg. Das ist so ein psychologischer Punkt auf der Strecke, da anschließend das stete Auf und Ab einem wesentlich homogeneren Profil weicht.
Kurze Bedenkpause beim Einbiegen von der Silnice I/9 in die Nebenstraße nach Oberlichtenwalde (Horní Světlá): die Straße ist gesperrt! Was ist passiert? Eine Brücke weg? Baumfällarbeiten? Es ist Sonntag und es wird bestimmt passierbar sein. Ein Umweg wäre unmöglich. Also durch! Im Wald gab es tatsächlich unlängst Fällarbeiten…; zunächst bleibt es ruhig, dann, Kettensägengeräusche. Arbeiten die wirklich am Wochenende?? Nein, zum glück sind es nur private Säger, die sich die Äste der gefällten Buchen als Brennholz klein machen. Ein Stück weiter klärt sich der wahre Grund der Sperrung auf: es wird an der Straße von Osten ausgehend eine Trinkwasserleitung verlegt.
Auf den Höhen zeigt sich gelegentlich schon der Jeschkenberg, es sind aber noch dreißig, vierzig Kilometer zu fahren. Ab Kriesdorf (Křižany) beginnt bekanntermaßen der Jeschkenanstieg, zunächst fast unmerklich, am Ortsausgang nach Osten in Serpentinen.
Nach der Einmündung von der Straße III/27246 auf die III/2784 nimmt der Motorradverkehr massiv zu, man kommt sich vor, wie auf einer Rennstrecke. Ruhiger wird es wieder auf dem Auerhahnsattel (770 m; Výpřež) nach dem Abbiegen in die Stichstraße zum Gipfel. Über neunzig Kilometer in den Beinen, man funktioniert nur noch… Drei Kilometer bis zum Gipfel, teilweise Slalom um die Spaziergänger. Dann ist es vollbracht – endlich wieder mal an diesem sensationellen Ort. Die Aussicht ist leider nur so mittel, der Blick auf das nördlich gelegene Isergebirge ist frei, das Riesengebirge nordöstlich ist im Dunst unsichtbar. Nach Westen kann man fast bis nach Hause gucken.
Um Energie nachzutanken gibt es drei Hotdogs und 0,66 Liter alkoholfreies Helles sowie einen Espresso. Völlegefühl stellt sich keins ein, der Körper dampft das Zeug nur so weg.
Rückweg
Auf den Rückweg freue ich mich besonders, da der Böhmwind schön schieben wird. Zunächst genießt man die lange Abfahrt bis Horní Hanychov (Oberhanichen) bevor es etwas verwinkelt durch Reichernberger Wohngebiete am westlichen Stadtrand geht. Anschließend Radweg 14 bis zur Grenze und Neiße-Radweg weiter bis Zittau.
Kurz vor Zittau zickt der Edge 820 bzw. das Ladekabel zur Powerbank rum. Die Steckverbindung ist in die Jahre gekommen und rüttelt sich während der Fahrt locker, so daß zum Laden angehalten und Pause gemacht werden muß.
Weiter gehts quer durch Zittau und den Eckartsberg hinauf. Ab Oberseifersdorf rollt es schön mit Rückenwind die B 178 bis Löbau rein und über den Bahnradweg durch Cunewalder Tal nach Hause.
STRAVA-Aktivität
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